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Kurzgeschichte zum Vorlesen „Der kleine Matrose“ Teil 1

Kurzgeschichte zum Vorlesen

Es folgt eine Kurzgeschichte zum Vorlesen für Kinder ab ca. 2,5 Jahren. Geschrieben habe ich sie bereits im August 2017, als mein erster Sohn 1,5 Jahre alt war.

Die Abenteuer des kleinen Matrosen

Teil 1
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Der kleine Matrose läuft ganz aufgeregt auf seinem Schiff hin und her. Er möchte bald wieder die Segel setzen und mit seinem Schiff auslaufen, seinen Heimathafen verlassen. Er liebt es, neuen Abenteuern entgegen zu segeln, neue Plätze zu entdecken und neue Freundschaften zu schließen.

Er läuft auf seinem Schiff von der einen Seite zur anderen. Er zurrt hier ein Tau fest, zupft da am Segel, glättet die Seile, macht einen Knoten, überprüft den Anker und läuft zurück zur Kombüse. Dort fällt ihm ein, dass er noch neuen Proviant für die Reise besorgen möchte, denn er liebt frisches Obst zum Frühstück und möchte nicht auf seine Bananen, Beeren und Äpfel verzichten.

Kurzgeschichte_zum_vorlesen der_kleine_matrose #vorlesen #kurzgeschichte „Hmmm, lecker!“ brummt der kleine Matrose vor sich hin, ganz in Gedanken bei dem Obst verloren. „Weiter geht´s“, sagt er zu sich selbst.

Nun möchte er oben an Deck nach dem Rechten sehen, einen Blick auf seinen Heimathafen und die anderen Schiffe werfen. Er läuft los und

ZACK, es kracht und gibt einen dumpfen Knall.

„AUAAAA“ ruft er laut und wütend. Die Tränen schießen ihm in die Augen und kullern über seine Wange, der Schmerz überkommt ihn und vorsichtig fühlt er mit der Hand an seiner Stirn. Eine dicke Beule! Oh je.

Vor Schmerz kann er kaum denken, aber dennoch fragt er sich:

„Wie ist mir das denn passiert?“

Ein Nagel hatte sich gelöst und dadurch stand eine Planke seines Schiffes ein wenig hoch. Darüber ist er in der Eile gestolpert. Sein Fuß ist hängengeblieben und mit seinem Kopf und seiner Stirn ist der kleine Matrose gegen den Holzmast seines Schiffes geknallt.

DAS hat weh getan!

Er sitzt auf einer Kiste an Deck, hält sich die Stirn und ein paar Tränchen laufen über seine Wange. Durch den Tränenschleier in seinen Augen sieht er nur schemenhaft am Heck seines Schiffes zwei Augen über die Reling lugen. Seitlich dieses Augenpaares jeweils eine Tentakel, die sich dort festhält. DA, noch mehr Tentakeln.

Er ruft: „Wer ist denn da? Wer bist du?“

Jemand antwortet: „Ich bin Kenni, der Krake. Dein Weinen habe ich unter Wasser gehört. Ich wohne auch hier im Heimathafen, weit unter deinem Schiff, unter einem Stein. Ich habe dich schon oft auf deinem Schiff stapfen gehört und nun wollte ich schauen, was passiert ist und ob ich dir helfen kann?“ 

Kenni der Krake in meiner Kurzgeschichte für Kinder
Quelle: Pixabay

Der kleine Matrose war so fasziniert von dem sprechenden Kraken, dass der Schmerz schon etwas nachließ.

Er antwortet dem Kraken Kenni: „Das ist aber eine Überraschung! Ich freue mich dich kennen zulernen! Vielen Dank, dass du nach mir siehst. Kannst du bitte schauen, ob die Beule sehr groß ist?“

Der Krake schob langsam eine Tentakel nach der anderen über die Reling.

8 Stück an der Zahl!

Der kleine Matrose staunte nicht schlecht, als Kenni der Krake sich langsam über das Schiff in seine Richtung schob. Nun stand Kenni dicht vor ihm und sie schauten sich in die Augen.

Kenni warf einen Blick hoch auf die Beule und sagte: „Du hast da einen ganz schönen Kratzer! Darf ich dir ein Pflaster drauf kleben?“

Der kleine Matrose nickte und Kenni verschwand kurz nochmal über Bord, schwamm unter das Schiff und kehrte schnell zurück. Nun hatte er eine kleine Tasche dabei, die er mit einer Tentakel festhielt, während er mit einer anderen ein Pflaster herauszog und dieses mit zwei weiteren Tentakeln dem kleinen Matrosen über den roten Kratzer und der Beule auf der Stirn klebte.

„Vielen Dank“, sagte der kleine Matrose „Alleine wäre ich wohl noch eine Weile traurig gewesen, aber du hast mir sehr geholfen! So viele Arme sind ja ziemlich praktisch“.

Beide mussten lachen und kamen nun aus dem plaudern gar nicht mehr heraus. Solang, bis am Horizont die Sonne langsam unterging und im Meer zu verschwinden schien.

Der kleine Matrose fragte Kenni noch, wieso dieser auf seinem Schiff ohne Wasser zurecht kam und erfuhr, dass Kraken durchaus ein paar Minuten außerhalb des Wassers leben können.

Sie stellten fest, dass sie viele Gemeinsamkeiten hatten, obwohl sie äußerlich doch so verschieden waren. Sie beschlossen, dass Kenni den kleinen Matrosen auf seiner nächsten Ausfahrt begleitet. Er kann neben dem Schiff schwimmen und wenn er nicht mehr schwimmen mag, kommt er an Bord und leistet dem kleinen Matrosen Gesellschaft.

So entdecken die beiden künftig gemeinsam neue Plätze und segeln neuen Abenteuern entgegen.

Der kleine Matrose und sein neuer Freund, Kenni der Krake

Hier geht es weiter mit Teil 2 meiner

Kurzgeschichte zum Vorlesen

„Der kleine Matrose beim Arzt – Teil 2“


Inspiriert zu dieser Kurzgeschichte für Kinder wurde ich durch einen Sturz meines Sohnes, der mit seinem Kopf heftig gegen eine Tür-Ecke gefallen war.

Es entstand ein Kratzer samt Beule und auf dem Pflaster, welches ich ihm darüber klebte, befand sich ein kleiner Krake.

Hier findet ihr übrigens eine Übersicht, welche Bücher wir so lesen.

 

 

 

 

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