Progesteron zu niedrig, entsteht ein Progesteronmangel. Erfahrungsberichte!
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Progesteronmangel

Ist das körpereigene Hormon Progesteron zu niedrig, entsteht ein Progesteronmangel. Dieser kann natürlich immer entstehen, völlig unabhängig vom Alter einer Frau. Dennoch sinkt er mit steigendem Alter und kann dadurch zu Frühgeburten führen.

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Progesteron unterstützt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, damit sich die befruchtete Eizelle gut einnisten kann. Ist das nicht der Fall, kann es zu Abgängen kommen.

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten, warum du diesen Beitrag liest.

  • Du interessierst dich für das Thema bezüglich deiner anstehenden Wechseljahre, oder
  • du hast noch einen Kinderwunsch, evtl. sogar mit ü40 und deine Ärztin hat dir evtl. Uterogest 200 verschrieben

Um die Wechseljahre geht es in diesem Beitrag nicht! Das Thema Wechseljahre und alles, was damit zu tunt hat, wird auf diesem Blog auch noch seinen Raum finden, denn sie stehen mir ja auch bald bevor, aber heute geht es um einen Progesteronmangel bei einem Kinderwunsch oder einer Frühschwangerschaft.

Ich selbst habe nie Progesteron bzw. Uterogest 200 verschrieben bekommen. Meine Ärztin hat dies offensichtlich nie für notwenig gehalten und hatte nie davon gehört, also auch nie nachgefragt.

Ich merke immer öfter, welche Wunder meine zwei Kinder sind (die ich ja erst mit 40 und 44 bekommen habe). Nun kommt das Thema in meiner „ü40-Community FB-Gruppe für späten Kinderwunsch und späte Elternschaft“ immer öfter auf und ich habe dort mal nach echten Erfahrungswerten gefragt. Die Gruppe ist großartig und hier kommen die gesammelten Beiträge:


Progesteronmangel bei Kinderwunsch

Haben seit vielen Jahren (seit ca. 7 Jahren), einen unerfüllten Kinderwunsch, aber mich haben lange weder Hausarzt, noch verschiedene Gynäkologen ernst genommen. Bei diesem Thema kamen stets nur so Sprüche wie:

„Sie müssen sich halt mehr entspannen und Geduld haben, dann wird das schon“ (Ja, schon klar, wie lange denn Geduld haben? Bis ich 55 und in der Menopause bin?) 🙄

Dann wurde ich tatsächlich endlich schwanger – natürlich. Es endete aber in einer Fehlgeburt. Ich bin jetzt 41 Jahre alt. Danach hat es mir gereicht. Ich also, (wohl gemerkt sehr skeptisch), zu einer Ärztin mit Heilpraktikerausbildung, die ganzheitlich arbeitet und sie war die Erste, die ALLE meine Beschwerden und Probleme ernstnahm.

Progesteronmangel Pin

Sie hat ein riesiges Hormonprofil erstellen lassen (sehr teuer, Selbstzahler versteht sich) bei dem u.a. ein Progesteronmangel festgestellt wurde (wie laut ihr wohl bei sehr vielen Frauen ab ca. über 35 Jahren).

Seitdem nutze ich eine Progesteroncreme, gemischt in der Apotheke (ebenfalls recht teuer), die ab Eisprung täglich abends (Ellenbeuge/Unterarm) geschmiert wird. Wirklich etwas bemerkt habe ich dadurch nicht. Und es ist auch keine Schwangerschaft seitdem eingetreten.

Während der laufenden KiWu-Behandlung bzw IVF-Zyklus gab es statt der Creme, Progesteron-Vaginalzäpfchen (2×1 Uterogest 200). Bei uns haben auch diese nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Wie wir seit gestern wissen, war der letzte Transfer wieder erfolglos. 😪

Da es aber offenbar ein relativ gängiges Problem bei Frauen in unserem Alter ist, würde ich dennoch bei unerfülltem Kinderwunsch dazu raten, auf einen möglichen Progesteronmangel testen zu lassen, da (genug) Progesteron nunmal essentiell ist, für Einnistung und den Erhalt einer intakten Schwangerschaft.

Muss aber auch dazu sagen, dass es bei mir zusätzlich an Adenomyose liegen kann, dass es trotz Progesteronsubstituton nicht klappt. (Die Adenomyose und Endo wurde übrigens ebenfalls ca. 7 Jahre lang, trotz massiver Symptome und mehrfachem Gynäkologenwechsel und Nachbohren und Bitten, ob es das nicht sein könnte, nicht erkannt, da ich auch hier nicht ernst genommen wurde – UND ich bin auch hier kein Einzelfall.


Uterogest 200 als Prävention vor Fehlgeburt

Also ich hatte einen sehr frühen Abgang mit 40 und da hieß es das sich die Gebärmutterschleimhaut nicht gut aufgebaut hat und es sich so nicht einnisten konnte. Zum nächsten Versuch hab ich dann Uterogest genommen und es hat gleich wieder funktioniert und konnte sich auch einnisten. Als ich dann mit 41 jetzt mit erneutem Kinderwunsch bei meiner Ärztin saß, sagte sie gleich, ich soll es wieder nehmen. Tat ich auch und es nistete sich gut ein und ich trag ihn grad in den Schlaf ☺️

Ob ich einen konkreten Progesteronmangel habe weiß ich nicht, also haben keine Tests oder so gemacht.


Exakt so wurde bei mir auch verfahren. Allerdings hatte ich dann trotz Progesteron-Einnahme noch zwei weitere frühe Abgänge und danach habe ich mit 40 Jahren mein zweites Kind zur Welt gebracht. Ob das Progesteron nun geholfen hat oder nicht, kann ich schwer sagen. Aber mental hat es auf jeden Fall geholfen. 😉


Progesteronmangel ist oft nur ein Symptom. Wenn nur das behandelt wird, hilft es nicht immer. Oft liegt es an einer schlechten Eizellreifung, da dann der Gelbkörper schlecht ausgebildet ist und damit wenig Progesteron produziert wird. Die Eizellreifung dann hormonell zu unterstützen kann helfen.


Sonst liegt es an den Rezeptoren. Dass die nicht reagieren, trotz ausreichenden Werten. Das gibt es auch. Es gibt keine Studie, die belegen konnte, dass Progesteron beim Schwangerwerden hilft;, ganz im Gegenteil. Belegt ist, dass es bei künstlicher Befruchtung hilft, wenn der Übertrag im gleichen Zyklus stattfindet und bei Endometriose.


Progesteron in der Kiwu-Behandlung

In meinen natürlich zustande gekommenen Schwangerschaften wurde leider nie geschaut, ob mein Progesteron zu niedrig ist oder auch das Östrogen. Die Gebärmutterschleimhaut war stets prima. Bei allen MAs (missed Abort) einhergehend mit Blutungen, nahm ich (verordnet) Progesteron vaginal, (ohne die Fehlgeburt letztendlich verhindern zu können).

Laut Kinderwunschlinik bestand keine Gelbkörperhormonschwäche (Hormonstatus war perfekt).

In den künstlichen Zyklen ohne Eigenmatetial nahm ich Estrofem (Östrogen) ab 1. Zyklustag. Am 9. ZT wurde die Gebärmutterschleimhaut sowie die Leitfolikelentstehung bzw. -unterdrückung geprüft.

Wenige Tage später wurde der Progesteronwert gemessen (die Zyklusphase ist entscheidend), dieser sollte > 10 liegen (ist der Wert zu niedrig , wird ggf. Progesteron erhöht oder der Transfer kann nicht statt finden. Mein Wert lag beim ersten Transfer bei 11,7.

Fünf Tage vor Transfer begann ich mit der üblichen und planmäßigen Progesteroneinnahme 2 x täglich 400. (Auch im Probezyklus war alles top).

Zum Bluttest, 14 Tage später, (Bestimmung des HCG) nach Transfer, ließ ich instinktiv das Progesteron mit bestimmen. Der Wert war rapide gesunken, trotz Progesteroneinnahme. Transfer gescheitert, es kam nicht zur Einnistung.

Zweiter Tranfer anlog des ersten, plus zusätzlich subcutaner Progesteroninjektion 1 x täglich. Mehrfache Bestimmung des Progesteronwerts zeigte bis zum Absetzen in der 14. Ssw Erfolg. Ab da übernahm die inzwischen gebildete Plazenta die Hormonbildung.

Progesteron ist ein ganz entscheidendes Hormon zur Schwangerschaftsentstehung und -erhaltung.

Ob mir die zusätzlichen Progesteronspritzen mit Eigenmatetial geholfen hätten, bezweifle ich. Weil ich inzwischen auch der Meining bin, dass meine Eizellen qualitativ schlecht sind.

Aber es steht für mich fest, dass das Progesteron engmaschig überwacht und ggf. unterstützt werden sollte.

Empfehlungen oder Erfahrungsberichte, welche ich bereits gelesen habe, verordnetes Progesteron einfach abzusetzen oder gar nicht erst zu nehmen usw., halte ich für absolut fatal. Es schadet nicht und *kann* das i-Tüpfelchen für ein ersehntes Menschenkind sein.


Ich hoffe, diese Erfahrungsberichte helfen euch etwas bei der Entscheidung, ob ihr die verschrieben Hormone einnehmen möchtet.

Habt ihr auch Erfahrungswerte, schreibt sie gern in die Kommentare.

Alle Beiträge sind reine Erfahrungsberichte und KEINE medizinische Beratung. Es handelt sich auch NICHT um Werbung für ein Medikament! Für mehr Informationen befragt bitte euren Arzt/Ärztin.

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