Zuckerfalle Getränke
Logbuch,  Kombüse

Zuckerfalle Getränke – so viel Zucker steckt in (Kinder-)Getränken

Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und behaupte völlig verrückt, jedes nicht mehr säugende Lebewesen benötigt nichts anderes als Wasser zu trinken. Und doch gibt es sie tatsächlich, die Spezies, die einfach kein Wasser „mag“ oder noch besser, die sich nur mit Limonaden versorgen.
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Woran mag das liegen? Wir neigen nämlich durchaus dazu, ein Suchtverhalten zu entwickeln. Egal ob das um scharfes Essen oder süße Getränke geht.

Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass eure Kinder eine Saftschorle trinken. Versteht mich bitte nicht falsch, es geht hier nicht darum, etwas „böse“ zu reden oder unseren Kindern gar zu verbieten. Wie heißt es so schön:

„Die Dosis macht das Gift“

Oft werde ich gefragt, was Frau noch unternehmen kann, um vermeintlich überflüssige Kilos loszuwerden. Man tue dieses und jenes, verzichtet hier und da, isst keine Kohlehydrate mehr, morgens nur noch Müsli oder Joghurt und trotzdem klappt es nicht mit der Gewichtsreduktion.

Zuckerfalle Getränke

In den meisten Getränken versteckt sich Zucker, entweder Fruchtzucker, wie zum Beispiel in Fruchtsäften oder, und das ist der häufigste Fall, zugesetzter Zucker.

Daher gilt:

Finger weg von Instant-Tees oder Fertig-Tees für Kinder!

Absolut unnötig und extrem süß. Kleine Kinder nehmen Geschmäcker noch viel intensiver wahr als wir. Gerade durch das Trinken aus einer Nuckel Flasche bleibt die Flüssigkeit noch länger im Mund (übrigens verhält es sich ähnlich bei den unnötigen Quetschbeuteln mit Frucht-Inhalt) und der Zucker hat so richtig schön Zeit, um die kleinen Zähnchen schön zu umspülen. Ihr merkt schon, was ich von Saft/Instant-Tees aus Nuckel-Flaschen oder süßen Quetschbeuteln halte? In der Regel haben die Kinder doch schon Zähne und sind durchaus in der Lage, ein Stück Obst oder zur Not auch einen Getreide/-Müsliriegel zu kauen.

Wenn ihr mögt, achtet mal auf die Deklaration auf der Rückseite eurer Getränke und wie viel Stück Zucker euer Kind mit 200 ml zu sich nehmen würde. Das ist der reinste Wahnsinn!

Möchtet ihr kurz auffrischen, wie ihr euch den Zuckeranteil in Getränken, Lebensmitteln oder gar Zucker in Snacks für Kinder ausrechnen könnt, findet ihr hier meinen Beitrag dazu.


Zur Erinnerung:

3 Gramm Zucker entsprechen 1 Zuckerwürfel!


Fast alle Getränke enthalten ca. 10 Gramm Zucker auf 100 ml. Bei einigen sind es nur 8 Gramm, bei anderen dafür 12 Gramm. Das entspricht im Schnitt etwa 3 Zuckerwürfeln auf 100 ml!

Vielen Konsumenten ist nicht bewusst, dass auch Milch einen Schwung Zucker enthält, nämlich Milchzucker, die sogenannte Laktose. In der Regel sind das mindestens 5 Gramm auf 100 ml.

Nicht nur, dass viele den Milchzucker nicht vertragen, sondern durch Milch oder „Kindermilch“, auch noch eine ordentliche Portion Zucker zu sich nehmen. Da ich nichts davon halte, habe ich bisher auch nie Werbebeiträge für bekannte Hersteller aus diesem Bereich verfasst.

Trinkt euer Kind eine Flasche oder ein Glas mit 240 ml (Kuh)Milch oder gemixter Kindermilch, sind dies immerhin auch schon wieder 4 Würfelzucker.

Um hier nochmal kurz das morgendliche Müsli aufzugreifen, welches fertig gekauft allein schon sehr viel Zucker enthält (besser alles selbst mixen). Esst ihr dieses Müsli nun mit einem ordentlichen Schwung Milch, kommt da an Zucker bzw. Kalorien nochmal richtig etwas drauf. Dasselbe gilt für Joghurt! Es gibt hier Alternativen, die aber diesen Beitrag sprengen würden.

Ich möchte nicht den Zeigefinger erheben, sondern aufklären und dazu anregen, mal über das eigene Ess- oder Trinkverhalten nachzudenken. Das gilt nicht nur für diejenigen, die Gewicht verlieren möchten. Viele Dinge habe ich vor etlichen Jahren selbst nicht gewusst, aber man lernt nie aus.

Nur weil etwas „immer so war“, muss es ja nicht immer so bleiben und noch lange nicht, immer so richtig sein.

Welche Getränke gehen immer?

Gut geeignet und eine prima Alternative zu Wasser, sind selbst aufgebrühte Früchtetees (pur). Unser Sohn wird nun bald 3 Jahre alt und natürlich trinkt er mit uns inzwischen seine Saft-Schorlen. Aber auch hier gibt es Grenzen. Er darf 2-3 x täglich einen kleinen Becher davon trinken und der Saft wird mit Wasser gestreckt. Entweder mit Leitungswasser oder Sprudel. Wir haben uns kürzlich einen Soda Stream zugelegt und so prickelt die Schorle noch etwas.

  • Wasser mit oder ohne Sprudel
  • frisch aufgebrühte Früchtetees, ggf. abkühlen lassen und kalt trinken
  • im Sommer kann man Wasser toll mit Zitrusfrüchten, Gurke oder Beeren aromatisieren

Und ja, man darf die Kirche auch im Dorf lassen. Trinken wir mal ein Malzbier, bekommt unser Sohn sogar davon etwas ab, wieder gemixt mit Wasser! Natürlich möchten unsere Kinder das essen und trinken, was wir auch zu uns nehmen. Naschen wir, darf er auch naschen und natürlich bekommt er inzwischen Eis oder Kuchen. Mir ist schon klar, dass wir unsere Kinder nicht Zucker frei aufziehen können.

Mir geht es nicht nur um Übergewicht bei Kindern, sondern auch um ihre/unsere Zähne und mögliche Langzeitschäden, über die wir uns im Kindesalter noch keine Gedanken machen. Über raffinierten Zucker gibt es genug Studien, die Dinge erahnen lassen, aber von der Zucker-Lobby gerne verharmlost werden.  Zucker polarisiert. "Die Dosis macht das Gift". Dennoch sind Getränke oft eine unterschätzte Zuckerfalle, gerade für Kinder. #gesundeernährung #getränke #mamaleben #nosugar #ohnezucker #gesund

Übrigens finde ich, dass künstliche Getränke mit Zucker-Austauschstoffen (meist Limonaden), keine bessere Alternative sind. Ich würde hier sogar eher zur Limonade mit Zucker greifen und das Getränk dann strecken, anstatt synthetische Zuckerersatzstoffe wie Aspartam und Co. zu trinken.

Die Verwendung von dem pflanzlichen Stoff Stevia (geschmacklich leider gewöhnungsbedürftig) sowie Xylit/Erythrit stellen für mich hier Ausnahmen dar. Warum ich ein Fan von Xylit (und Erythrit) bin, könnt ihr über den Link nachlesen. Stichworte: Zahn pflegend, keine Chance auf Karies, weniger Kalorien, kein Heißhunger, geschmacklich dem Zucker sehr ähnlich. Natürlich gibt es auch einen contra Punkt.

Kürzlich hörte ich von einer Mama aus der Krippe, dass ihre 2-jährige Tochter bereits an einem Zahn beginnende Karies hat und ihren Nichten und Neffen bereits mehrere Zähne gezogen werden mussten. Solche Erlebnisse beim Zahnarzt möchten wir unseren Kindern doch möglichst lange ersparen.

Es ist so wichtig, unseren Kindern nicht nur etwas zu erzählen, sondern ihnen vorzuleben, wie es geht und was für Möglichkeiten sie haben.

Kaum ein Thema polarisiert wohl so sehr wie Zucker. Vielleicht liegt es daran, dass mein Beitrag zur „Zuckerfalle Kindersnacks?“ durch die Decke ging? Letztes Jahr im Januar ging der Beitrag bei Pinterest viral und hält sich seit dem, als einer meiner meist gelesenen Beiträge. Er wurde innerhalb eines Jahres 90.000 Mal gelesen!

Ich finde das sehr faszinierend, denn das zeigt mir, wie groß doch das Interesse an diesem Thema zu sein scheint.

Achtet ihr im Allgemeinen in eurer Ernährung und der Flüssigkeitsaufnahme auf den Zuckerkonsum und habt ihr diesen ganz gut im Griff?

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