durch ivf erfahrung endlich zum Wunschkind
Gastbeiträge & Interviews,  späte Mutterschaft

Glückliche IVF Erfahrung aus 1.er Hand

IVF Erfahrung (In-vitro-Fertilisation) ist nicht automatisch die erste Wahl, nur weil eine Frau die 40 Jahre überschritten hat. 8 Jahre Kinderwunsch-Reise liegen hinter diesem Paar, bevor es ihr Wunschkind endlich in den Händen halten durfte. Bitte vergesst nie, dass viele Paare einiges hinter sich haben, emotional, körperlich und finanziell, bevor die Hilfe einer Kinderwunschklinik in Anspruch genommen wird.

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Meine Kinderwunschgeschichte und IVF Erfahrung
Mein Name ist Britta und ich bin 45 Jahre alt.

Unser Weg, beziehungsweise die schwerste Zeit in unserem Leben, begann nach unserer Hochzeit im Jahr 2013. Zu dem Zeitpunkt war ich 35 Jahre alt und wir waren bereit für ein Kind. Drei Jahre lang wurde ich gar nicht schwanger. In diesem Zeitraum haben wir es ausschließlich auf natürlichem Wege versucht.

Im Mai 2016 hielt ich endlich den lang ersehnten positiven SST in der Hand. Wir konnten unser Glück nicht fassen! Bis auf ein paar Schmierblutungen in den ersten Wochen, gegen die ich erfolgreich Uterogest bekommen habe, verlief alles bestens.

In der 11. Woche hatte ich wieder einen Ultraschalltermin. Das Herz unseres kleinen Wunders schlug nicht mehr. Es zog uns den Boden unter den Füßen weg. Ich wollte sofort in die Klinik und am darauffolgenden Tag fand die Ausschabung statt. Es ging mir körperlich schnell wieder gut aber seelisch brauchte ich lange um wieder auf die Beine zu kommen. Mein Hausarzt war sehr verständnisvoll, sodass ich einige Wochen von der Arbeit pausierte. Ich bin Erzieherin und es viel mir sehr schwer wieder in die Kita zurückzukehren. Aber auch das habe ich irgendwann geschafft.

Im März 2017 hielt ich erneut einen positiven SST in der Hand. Wir dachten, uns könnte nichts mehr aufhalten. Ich vereinbarte erst in der 8. SSW einen Termin beim Arzt, da ich auf jeden Fall direkt einen Herzschlag sehen wollte. Nur eine Woche später bekam ich starke Blutungen und konnte direkt zum Arzt kommen. Es war nichts mehr zu sehen!

Meine zweite Fehlgeburt…

In der Zeit danach ging es mir zwar nicht gut, aber ich empfand es nicht so schlimm wie beim ersten Mal. Ich war froh kein Ultraschallbild in den Händen gehalten zu haben! Im Juni 2017 dann der dritte positive SST. Ich dachte mir, dreimal ist göttlich, alles wird gut.

Trotzdem blieben wir ruhig und unsere Euphorie hielt sich in Grenzen. Der perfekte Eigenschutz… Bei den ersten beiden Ultraschallterminen war alles soweit gut. Eine Fruchthöhle war zu sehen und ein Dottersack, jedoch kein Herzschlag. Meine Ärztin sagte mir dann, dass bei der nächsten Untersuchung der Herzschlag da sein muss. Doch wir bekamen keinen Herzschlag, es hatte sich nichts weiterentwickelt. Die nächste Ausschabung folgte und ich hatte mich nach außen hin unter Kontrolle. Ein bisschen waren wir auch erleichtert, da man nach dem dritten Abort in Folge zu weiteren Spezialisten geschickt wird.

Die erste Kinderwunschklinik

Für uns ging es dann zum Gerinnungsspezialisten und in die erste Kinderwunschklinik. Bei der Gerinnung war bei uns beiden alles in Ordnung und in der Kinderwunschklinik wurde uns erst einmal gesagt, dass wir anscheinend kein großes Problem haben, da ich ja dreimal auf natürlichem Wege schwanger geworden war. Also wurde bei meinem Mann schon mal gar kein Spermiogramm gemacht! Da ich mittlerweile 39 Jahre alt war, wurden wir darauf hingewiesen, dass die Zeit knapp ist.

Folgende Untersuchungen wurden dann bei mir durchgeführt:

  1. Gebärmutterspiegelung
  2. Untersuchung auf Killerzellen
  3. AMH Wert und Hormonstatus

Die Untersuchung auf Killerzellen fand ich persönlich sehr schlimm und ich glaube, ich hätte auch
nie wieder eine gemacht! Aber was tut man nicht alles um an sein Ziel zu kommen!

Während dieser Zeit fühlte ich mich sehr unwohl in der Klinik. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich da nicht hingehöre und nur die Zeit der Ärzte stehle. für Patienten mit „wirklichen“ Problemen. Alle Ergebnisse waren bestens und so wurde uns gesagt, wir sollen es erst einmal so weiter versuchen. Wir waren froh, dort raus zu sein…

Im Jahr 2018 verlor dann mein Mann plötzlich alle Haare am Körper. Er durchlief verschiedene Untersuchungen und ihm wurde kreisrunder Haarausfall durch eine Autoimmunkrankheit (Alopecia
areata universalis
) diagnostiziert. Jetzt konnten alle sehen, dass auch seine Seele litt. Eine schlimme Zeit für ihn, da er einfach schwer krank aussah. In diesem Jahr entschlossen wir uns die zweite Kinderwunschklinik aufzusuchen, da ich immer noch nicht schwanger war.

Die 2. Kinderwunschklinik

Wir hatten alle bisherigen Ergebnisse vorab in die Klinik geschickt und wurden dann mit den Worten empfangen: „Und was wollen sie nun hier?“ Wir haben gedacht, wir hören nicht richtig. Ausserdem wurde mein Alter von 40 Jahren mal wieder erwähnt. Als ob ich nicht gewußt hätte, wie alt ich bin!

In dieser Klinik wurde dann noch einmal eine Gebärmutterspiegelung, ein Zuckertest und die Bestimmung des AMH Wertes und der Hormone durchgeführt. Alles in bester Ordnung, trotz meiner 40 Jahre. Zum Schluß wurde uns eine IVF empfohlen, die wir aber aus Kostengründen abgelehnt haben. Also alles wieder auf Anfang! Wir haben uns gesagt, wir versuchen es einfach weiter bis ich 42 bin und wenn es dann nicht sein soll, müssen wir damit Leben!

2019 merkte ich aber, dass ich mich nicht damit zufrieden geben konnte, nicht alles erdenklich Mögliche versucht zu haben. Also ging es zu meiner Frauenärztin, die immer sehr verständnisvoll und emphatisch in dieser Zeit gewesen ist. Wir probierten es ein halbes Jahr mit der Stimulierung mit Clomifen. Es war immer eine, einmal sogar zwei Eizellen, bereit. Wir lösten also den Eisprung per Spritze aus und versuchten unser Glück. Leider ohne Erfolg!

Erste IUI Behandlungen

Wir entschlossen uns in die erste Kinderwunschlinik zurück zu gehen. Da wir mittlerweile Selbstzahler waren, erhielten wir Chefarztbehandlung und auf einmal waren alle sehr, sehr freundlich und zuvorkommend.

Bei meinem Mann wurde ein Spermiogramm angeordnet, da auch er mittlerweile 43 Jahre alt war!
Ich dachte, das ist es! Pustekuchen, alles bestens. Wir starteten also unsere erste IUI. Ich stimulierte mit Spritzen, die ich mir selber setzte. Es hat mich Überwindung gekostet aber, ich habe es geschafft! Leider wieder ohne Erfolg…. 2020 kam dann Corona und die Klinik führte keine Behandlungen durch. Ich war am Boden zerstört. Die Zeit ran mir durch die Finger.

Dann irgendwann der nächste IUI Versuch, nichts und dann kam per Post die Info, das die Klinik für Endokrinologie für immer schließt! Wir waren entsetzt und ich war kurz davor, dass Handtuch zu werfen.

Gott sei dank habe ich mich schnell gefangen und uns wurde das Angebot gemacht, die eingefrorenen Spermien in eine andere Klinik in der Nähe unterbringen zu lassen. Ich habe dort sofort angerufen und alles Nötige wurde in die Wege geleitet.

Zu unserem ersten Termin fuhren wir mit gemischten Gefühlen. Was würde uns dort erwarten? Es war eine kleine gemütliche Praxis. Ich fühlte mich sofort wohl dort! Dann erzählten wir zum gefühlt hunderttausendsten Mal unsere Geschichte. Als ich dem Arzt von meinen Zyklusproblemen erzählte, ich hatte immer eine Woche vor und nach der Periode Schmierblutungen, sagte der Arzt sofort, dass ich eine Eizellreifestörung habe, ob mir das noch keiner gesagt hätte?

Von IUI zur IVF Erfahrung

Wir saßen 5 Minuten im Büro und endlich sagte jemand, ohne mich untersucht zu haben, dass was nicht stimmt! Ich wäre am liebsten über den Schreibtisch gesprungen und hätte den Mann umarmt, aber das ließ Corona nicht zu. Ich frage mich, ob die anderen Ärzte nie wirklich zugehört haben.

Zu meinem Alter sagte er nur: „Und das Sie 42 sind, können wir nicht ändern!“ Ich sagte nur das ich mich gut fühle und er meinte, dass das die Hauptsache ist!

Kinderwunsch-Arzt

Wir fuhren überglücklich nach Hause und führten bis 2021 drei weitere IUI’S erfolglos durch. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, dass das nicht reicht und wir vereinbarten einen weiteren Termin beim Arzt. Ich sagte ihm, dass ich das Gefühl habe auf der Stelle zu treten und somit starteten wir unsere erste IVF Erfahrung.

Ablauf IVF

Dank IFV Erfahrung zum wunschkind

Bisher hatte ich nie Probleme mit den zusätzlichen Hormonen gehabt. Da nun die Dosis erhöht
wurde, hatte ich schon Respekt vor dem Prozedere. Aber meine Angst war unbegründet! Lediglich zu Beginn, während der Einnahme der Pille, ging es mir körperlich nicht gut. Die Spritzen waren kein Problem und meine Psyche war stabil wie nie.

Bei der Eizellentnahme konnten 8 Eizellen gewonnen werden. Nun begann die Zeit, die meine
Psyche auf die Probe stellte! Lassen sie sich befruchten und hält wenigstens eine bis zum Ende
durch? Es ließen sich von sechs reifen Eizellen vier befruchten. Diese vier hielten bis zum fünften Tag
durch, wir hatten uns für die verlängerte Kultur im Time-Labse entschieden. In diesem Brutkasten
werden die befruchteten Eizellen nicht gestört. Das heisst um die Entwicklung zu begutachten, brauchen sie nicht aus dem Brutkasten genommen werden, sondern werden per Video überwacht.

Am 01. Mai 2021 bekam ich zwei Eizellen zurück, leider waren die anderen beiden zum einfrieren nicht geeignet. Die Zeit bis zum Bluttest war schrecklich. Körperlich ging es mir gut, aber die Psyche litt. Zu groß war die Angst, dass es nicht klappte. Dann bekam ich leichte Schmierblutungen und ich war davon überzeugt, nicht schwanger zu sein.

Kosten IVF und IUI

Nun ja, wir hatten gesagt, wir machen weiter bis ich 42 Jahre bin und fünf Tage vor meinem 43. Geburtstag erhielt ich das positive Ergebnis vom Bluttest. Ich war nach vier Jahren noch einmal schwanger! Die Schwangerschaft war sehr schwierig für mich und meinen Mann. Wir wurden hart auf die Probe gestellt, körperlich sowie seelisch.

Aber am Ende hielten wir am 10.01.2022, nach einem langen, harten Kampf unsere Tochter Eva in den Armen! Gott sei Dank haben wir nie unseren Traum aufgegeben!!!

Kosten pro IUI ca. 300-400 € pro Versuch
Kosten IVF ca. 7000 €.

Die Medikamente haben wir in Belgien geholt und ca. 1000 € an Kosten gespart!


Wir hoffen, dass euch die Geschichte von Britta die Angst nimmt und für ein wenig Aufklärung sorgt. Stellt gern eure IUI oder IVF Fragen hier unter dem Blogbeitrag oder erzählt uns eure Geschichte.

Weitere, spannende Interviews und Mutmachgeschichten findet ihr unter dem Menü-Punkt „Späte Mutterschaft“.

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