Zeichen deuten, Baby_abhalten und Windelfrei anbieten
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Baby abhalten – Zeichen deuten und Windelfrei anbieten

Was ist damit gemeint, wenn jemand vom Baby abhalten spricht?

Zum ersten Mal hatte ich vor einigen Jahren eine Mutter auf dem Spielplatz gesehen, die ihr Baby umhertrug. Dieses hatte offensichtlich keine Windel um und ab und zu, hielt sie es einfach über den Rasen. Ich gebe zu, es sah irritierend aus. Aber was gibt es besseres, als windelfrei im Sommer zu praktizieren.

Immer mal wieder tauchten die Begriffe Baby abhalten und windelfrei auf. Für den Großen war das Ganze Thema zu spät. Als ich dann nochmal schwanger mit 43 wurde, beschäftigte ich mich ein wenig damit.

Bereits wenige Tage nach der Geburt, habe ich meinen kleinen Sohn einige Male über das Waschbecken gehalten, damit er sich dort lösen kann. Leider funktionierte das Baby abhalten nicht wie erhofft und ich habe aufgegeben. Jetzt, ein Jahr später, bedaure ich das. Aber dazu gleich mehr.

Babys senden Zeichen aus. Nicht die Baby-Gebärden, die wir ihnen beibringen können, sondern von sich aus. Jeder kennt das angestrengte Gesicht, wenn ein Baby sein Geschäft verrichtet. Manchmal senden es vorher weitere Zeichen aus.

Zum Beispiel:

  • Unruhe
  • Strampeln mit den Beinen
  • Gesicht verziehen

Baby abhalten

Tatsächlich ist es bereits bei Neugeborenen möglich, sie über dem Waschbecken oder der Toilette abzuhalten. Verschiedene Positionen für unterschiedliche Altersklassen, findet ihr unter der Bildersuche „windelfrei“ oder direkt auf dem Blog windelfreibaby.de

Ich habe leider die Zeichen nie richtig erkannt und es dann schleifen lassen. Jetzt mit einem Jahr ist etwas Verrücktes passiert und das hätte schon viel eher so sein können!

Irgendwann wird ein Baby zu groß, um es einige Zeit in der Position halten zu können. Mein Sohn wiegt inzwischen über 11 kg und ist kurz vorm Laufen. Er kann also einwandfrei sitzen. Nun ergab sich folgende Situation.

Bereits seit einigen Monaten verrichtet er direkt morgens sein Geschäft. In der kurzen Zeit, in der ich mich im Badezimmer befinde, war die Windel voll. Irgendwann habe ich mir gedacht, ich möchte ihn unterstützen.

Babys möchten nicht in ihren Exkrementen sitzen und es geht hier nicht darum, schon Babys oder kleine Kinder, „trocken“ zu bekommen. Es geht darum, euer Baby situationsweise zu unterstützen.

Unsere Alternative zu windelfrei

Ich setzte meinen 11 Monate alten Sohn aufs Töpfchen und mich daneben. Wir lachten und tüddelten. Ich konnte es nicht glauben, zügig war Pipi im Töpfchen. Für den ersten Tag war ich begeistert. Wir haben März und komplett windelfrei kommt daher aktuell nicht in Frage.

Bereits am nächsten Tag, verrichtete er sein komplettes Geschäft innerhalb weniger Minuten. Ich konnte es kaum glauben, großes Lob, Lachen und das wars. So machen wir es seit einigen Tagen jeden Morgen. Manchmal ist nur Pipi drinnen, aber an den meisten Tagen beides.

Gestern Nachmittag sitzen mein Mann und ich am Tisch und der Kleine „spielt“ plötzlich an seinem Töpfchen, bezeigt es und schaut mich an. Ich, völlig naiv, antworte ihm: „Ja genau, da machst du Pipi rein.“

Wenige Minuten später sitzt er daneben und verzieht sein Gesicht. Ihr ahnt es vielleicht? Genau. Haben wir uns geärgert. Natürlich nicht, weil er in die Windel gemacht hat, sondern weil wir ihn beide missverstanden haben. Er hat uns deutlich gezeigt, dass er sein Geschäft machen muss und wir haben nicht reagiert.

Babys Zeichen deuten

Man mag glauben, dass so kleine Kinder noch nicht in der Lage sind, sich zu artikulieren, aber das ist falsch. Auch wenn sie dies nicht durch Sprache tun, kommunizieren sie auf ihre, feine Art und es liegt an uns, diese Zeichen zu deuten.

Zeichen richtig deuten und #windelfrei anbieten. Baby_abhalten oder kurz das #töpfchen anbieten. #lebenmitbaby #geburt #schwanger #babylife #trockenwerden

Einige Baby-Gebärden habe ich ihm beigebracht, diese sind auch eine großartige Hilfe im Alltag. Ein Zeichen für „ich muss mal“, nutzen wir allerdings nicht. Wozu auch, wenn er auf das Töpfchen zeigt, sollte ja klar sein, was er meint.

Mein Mann und ich haben uns verblüfft angeschaut und uns ist beiden bewusst geworden, dass wir mehr auf seine Zeichen achten werden. Wir machen kein Töpfchen Training und keinen Druck. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo beim Trockenwerden und bei einem Einjährigen, müssen wir davon gar nicht reden.

Es ist eine Freude zu sehen, wie dankbar so ein kleiner Mensch die Möglichkeit annimmt, sich nicht selbst beschmutzen zu müssen.


Windelfrei bedeutet nicht, dass das Baby den ganzen Tag ohne Windel herumläuft/liegt, sondern seine Zeichen zu erkennen und ihm die Möglichkeit zu geben, sich ohne Windel lösen zu können! Das Baby abhalten.

Was Windeln pro Jahr kosten, habe ich hier zusammengefasst.


Das Baby gibt Zeichen, diese zu deuten und ihm eine Alternative zur Windel anbieten. Wenn Babys bereits feste Zeiten für ihren Stuhlgang haben, nutzt diese, um es auszuprobieren.

Diesen Sommer wird er sicher laufen können und das Töpfchen wird für ihn zur freien Verfügung stehen. Ich bin gespannt, ob er sich dafür entscheidet.

Wie handhabt ihr das? Habt ihr schon vom Baby abhalten und windelfrei gehört?

Auf meinem Pinterest Board findet ihr alle meine Beiträge gebündelt.

One Comment

  • Barbara Schmitt

    Toller Artikel, du zeigst wie unkompliziert das Ganze ist 🙂 wir haben das bei unseren 2 Kindern auch so gemacht. Die ersten Monate haben wir immer beim wickeln, also alle ca 2h abgehalten und ab 6 Monate, wenn die Kinder langsam schwer wurden, haben wir sie auf den Topf gesetzt, mit festhalten natürlich, allein sitzen konnten die beiden da noch nicht. Der Große hat nach kürzester Zeit jeden Stinki in den Topf gemacht und der Kleine drückt sich so eindeutig aus, dass ich so gut wie immer auch zwischen dem wickeln erkenne, wenn er einen Stinki machen will 🙂 der Große wollte dann ab 1,5 Jahre keine Windeln mehr und war kurz vor seinem 2. Geburtstag komplett und zuverlässig trocken. Schauen wir mal, wie das beim Kleinen wird 🙂 er ist auf jeden Fall total stolz und strahlt, wenn er in den Topf gemacht hat. Für mich ist es selbstverständlich, den Kindern das anzubieten, wer will sich schon in die Hose machen!

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