Was ist (d)eine Kalorienbilanz?
Was ist (d)eine Kalorienbilanz?
„Kalorien sind k(l)eine Tierchen, die nachts unsere Kleidung enger nähen….“ – Spaß muss sein.
Immer wieder tauchen Fragen oder Aussagen zum Thema Gewichtsreduzierung auf:
- Wie kann ich Gewicht verlieren?
- Ich mache diese oder jene Diät, nichts funktioniert
- dauerhafter Verzicht auf Kohlenhydrate und/oder Fett
- „low/no sugar“
- Kein Essen nach 18 Uhr
- Ich mache doch jetzt Sport
Kalorien sind unsere lebensnotwendige Energiezufuhr.
Vorläufig möchte ich hier nicht all zu sehr in die Tiefe gehen. Daher versuche ich, wenig Fachausdrücke zu benutzen und umschreibe Dinge nur grob. Falls ihr also vom Fach seid, seht es mir nach oder hinterlasst doch gerne eine verständliche Aussage oder weiter Tipps für unsere Leser/innen.
Jede Person hat einen individuellen Kalorienbedarf, der abhängig ist von
- Alter
- Größe
- Statur und vor allem, eurer körperlichen und geistigen Aktivität.
Der tägliche Kalorienbedarf kann für jede Person berechnet werden. Dennoch gibt es grobe Richtwerte und Tabellen, an denen ihr euch orientieren könnt. Wer es mal ganz genau wissen möchte, setzt sich mit einem Ernährungsberater oder Fitness-Trainer zusammen.
Der Kalorien- bzw. Energiebedarf,
sprich eure Kalorienbilanz, setzt sich aus zwei Komponenten zusammen:
- zum einen dem Ruheumsatz bzw. dem Grundumsatz. Das ist die Menge an Energie, die unser Körper braucht, um alle seine Grundfunktionen wie den Stoffwechsel, die Atmung und unser Herz-Kreislauf aufrecht zu erhalten, während wir dabei nur ganz still liegen, ohne weitere Aktivität. Quasi ein absoluter Ruhezustand bei angenehmer Zimmertemperatur.
Hier setzt man im groben folgende Formel an. Pro kg Körpergewicht und je Stunde wird eine Kalorie veranschlagt. Bei 70 kg Körpergewicht entspricht dies 70 kcal pro Stunde x 24 Stunden, ergibt 1680 kcal Grundumsatz für einen Mann von 70 kg. Bei Frauen werden ca. 20% abgezogen, also 1344 kcal.
2. Zusätzlich wird nun noch berechnet, wie aktiv ihr euren Tag verbringt. Sowohl beruflich, als auch privat. Hier gibt es verschiedene Werte, die zur Berechnung beitragen. Abhängig davon, ob ihr zum Beispiel eine eher sitzende oder gehende Tätigkeit ausübt und zusätzlich vielleicht auch noch Sport treibt. Auch wenn ihr täglich euer Kind zur Kita schiebt oder den halben Tag im Haushalt wirklich in Aktion seid, ist das zusätzlicher Bedarf. Diesen zusätzlichen Bedarf nennt man Leistungsumsatz.
Der Gesamtumsatz besteht also aus Ruheumsatz PLUS Leistungsumsatz.
Ganz klar, seid ihr Leistungssportler oder übt einen körperlich oder geistig anstrengenden Beruf aus, liegt bei euch sicher ein höherer Leistungsumsatz vor, als bei jemandem, der morgens mit dem Auto ins Büro fährt, dort 8 Stunden sitzt und zuhause direkt wieder auf die Couch geht. Versteht mich nicht falsch, auch eine geistig anstrengende Tätigkeit erfordert Energien. Ich behaupte trotzdem, eine Mutter von 4 Kindern hat einen höheren Leistungsumsatz als jemand, der 8 Stunden im Büro sitzt.
Eine genaue Berechnung würde hier zu sehr ins Detail gehen. Es schadet aber ganz sicher nicht, sofern ihr einen Überblick habt, welchen Kalorienbedarf ihr pro Tag benötigt. Es geht hier NICHT darum, dass ihr täglich eure Kalorien zählen sollt. Um Gottes willen, bitte nicht! Es geht darum, euren eigenen Bedarf besser zu kennen und eure Ernährung langfristig danach ausrichten zu können. Warum das so wichtig ist, erzähle ich euch gleich weiter unten.
Nehmen wir mal an, du kommst auf 2.200 Kalorien Energie-Bedarf pro Tag.
Nun kommt die eigentliche Frage.
Was ist (d)eine Kalorienbilanz?
Nun erfahrt ihr, warum es wichtig ist, sich etwas mit dem Thema Kalorienbilanz und dem eigenen Energie-Bedarf auseinander zu setzen.
Nimmt man über einen längeren Zeitraum mehr Kalorien zu sich, als man verbraucht, entsteht eine positive Kalorienbilanz. Das Körpergewicht steigt, ihr nehmt zu! Langsam, aber sicher.
Im Umkehrschluss heißt das, nehmt ihr weniger Kalorien zu euch, als ihr verbraucht, entsteht eine negative Kalorienbilanz und ihr nehmt ab. Beides geschieht nicht über Nacht und ganz sicher NICHT über Blitzdiäten oder anderen Quatsch. Genauso lange wie ihr gebraucht habt um zuzunehmen, genau diese Zeitspanne solltet ihr euch bzw. eurem Körper auch geben, um Gewicht wieder gesund verlieren zu können.
Leider sind in unseren heutigen Nahrungsmitteln so viele versteckte Zucker und Fette enthalten, das uns oft nicht bewusst ist, wie viele Kalorien wir bereits zu uns genommen haben. So entsteht ganz schnell, täglich eine positive Kalorienbilanz, die wir über Wochen oder Monate aufrecht halten. Irgendwann stellen wir dann erschüttert fest, dass die Hosen kneifen und der Gürtel ein weiteres Loch benötigt.
JoJo-Effekt
Danach wird versucht, mit einer Diät möglichst zügig entgegen zu wirken, möglichst wenig zu essen, etwas mehr Sport zu machen, ein Hungergefühl entsteht und der Heißhunger lässt auch nicht lange auf sich warten. So entsteht ein Kreislauf, der uns wieder schnell demotiviert. Einfach nur weniger zu essen, bedeutet nicht automatisch, gesund und dauerhaft Gewicht zu verlieren.
Wenn ihr euch bewusst ernährt und eure Kalorienbilanz im groben einhaltet, könnt ihr alles essen. Seid ihr mal einige Tage über eurer Bilanz, versucht ihr auch mal wieder einen Tag unter eurer Bilanz zu sein. Es geht nicht darum, Kalorien zu zählen, sondern sich dauerhaft in der eigenen Bilanz zu bewegen.
Mir geht es darum, den Frauen und Männern, die gerne Gewicht verlieren möchten (oder auch zunehmen möchten!), einen kleinen Aha-Effekt zu vermitteln, der ihnen hilft, ihre täglichen Ernährungsgewohnheiten so anzupassen, dass eine dauerhaft, ausgeglichene Kalorienbilanz entsteht.
Ich spreche hier von gesunden Menschen, die nicht durch Krankheiten eingeschränkt sind. Wenn euch das Thema interessiert, ihr aber unsicher seid, wie ihr das errechnen oder eure Ziele erreichen könnt, macht es sicher Sinn, sich mal mit einem ausgebildeten Ernährungsberater oder Personal Trainer hinzusetzen und ein Ernährungs-Protokoll zu schreiben. Ungeschönt und ehrlich. Oft kann man hier gut die versteckten Fallen herausfiltern und durch bessere bzw. bedarfsgerechtere Alternativen ersetzen.
Zum Beispiel empfehle ich den Einsatz von Birkenzucker, statt Haushaltszucker. Warum, lest ihr hier.
Falls ihr mal Stöbern möchtet, welche Rezepte oder Beiträge ich noch zum Thema Ernährung geschrieben habe, findet ihr in unserer Kombüse.
Ich hoffe, der Beitrag hat euch ein klein wenig geholfen und in die gewünschte Richtung geführt?