Mama und Baby kuscheln
an meinen Sohn

Einfach nur kuscheln und Baby genießen

Gerade saß ich 90 Minuten mit meinem schlafenden Sohn auf dem Arm auf der Couch und habe über das kuscheln nachgedacht.
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Er war schon beim Mittag so müde, dass ich wusste, wenn ich mich jetzt mit ihm auf dem Arm hinsetze, wird er auf mir einschlafen. Und ich werde es nicht über´s Herz bringen, ihn wegzulegen.

So kam es und so saß ich da nun.

Kuscheln und genießen.

Einfach nur kuscheln und dein Kind genießen. Stille. Kuscheln. Liebe.Kein Fernseher an, die zwei Hunde schliefen ebenfalls in ihren Betten.

Der übervolle Wäschekorb stand schon seit 2 Tagen im Flur und müsste in den Keller gebracht werden.

Die Oma möchte, dass ich die Treppe im Treppenhaus wische und von den dunklen Hundespuren befreie.

Auf der Kommode liegen bereits zugeschnittene Stoffteile, die ich zusammennähen möchte.

Es warten ohne Ende Blogbeiträge auf mich, die ich beginnen oder für euch endlich beenden möchte.

Die Fenster sehen aus, als wären sie von einer Schlamm-Bombe getroffen. Zum Glück kann man die praktischen Plissees einfach zuziehen.

Mein Auto war schon Monate nicht mehr in der Waschanlage.

Die ausrangierte Babykleidung stapelt sich und ich finde einfach keine Zeit, jedes Teil zu fotografieren und zum Verkauf hochzuladen.

Der stille Raum.

Während wir hier also sitzen, der Kleine auf mir schläft und wir kuscheln und genießen, sehe ich mich in der chaotischen Wohnung um und denke über all diese Dinge nach, die noch erledigt werden müss(t)en.

Mein Körper sagt mir, ich soll die Zeit zum schlafen nutzen, mein Kopf kann aber nicht abschalten. Also bleibe ich wach.

So genieße ich mein „noch-Baby“, solange ich es kann. In zwei Monaten wird er 1 Jahr alt. Er ist schon so groß, das seine Füße links und rechts an mir vorbeihängen, wie ein Klammeräffchen liegt er auf mir. Spruch über Augenblicke die zählen

Seine kleinen Hände… Meine Nase vergrabe ich in seinem weichen Wuschelhaar und ich küsse seine offenen Lippen. Nur um zu fühlen, wie sie sich anfühlen, wenn sie mich nicht sabbernd küssen. Und meine Wange streicht liegt an seiner.

Anfangs sind mir all die oben genannten Dinge durch den Kopf gegangen, die ich eigentlich noch erledigen wollte und müsste. Aber dann dachte ich mir

„Was soll´s… genieß die Zeit, solange sie noch da ist“

Sie werden so schnell groß und wer weiß, wie oft er noch mit Mama kuscheln möchte.

Die Arbeit muss warten, der Haushalt muss warten. Und ich muss meine Erwartungen an mich selbst herunterschrauben und lernen, dass es Tage gibt, an denen ich schon stolz bin, wenn ich den Geschirrspüler ausgeräumt bekomme. So frustrierend das auch ist.

Ich setze mich selber unter Druck, möchte bestimmte Dinge tun, Ziele erreichen und es ist frustrierend, wenn man die Dinge nicht mehr schafft, wie man es vor (s)einem Kind gewohnt war. Alles ist anders, aber das ist auch gut so!

Besonders gläubig bin ich nicht, aber mir fällt dieses Gelassenheitsgebet ein.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

Nehmt eure Babys und Kinder wahr. Nicht nur nebenbei. Fühlt sie, seht sie und agiert mit ihnen.

Gute Eltern erkennt man sicher nicht an ihrem perfekt geführten Haushalt.

Aus unserem stillen Moment wurden wir durch einen der Hunde gerissen. Der Senior starrte uns an und ich erkannte den „Pipi-Blick“. So leben gerade 10 Monate Baby mit 15 Jahren Seniorhund unter einem Dach und auch diesem muss und möchte ich gerecht werden.

Alles andere konnte warten, aber der Blick meines alten Seelenhundes brachte mich dazu, diesen wunderschönen Moment jetzt zu beenden und wieder in den Alltag zurückzukehren.

Zumindest, bis der nächste Moment zum kuscheln und Baby genießen kommt…



Nachtrag 10/2020

Diesen Blogbeitrag habe ich im Januar 2017 verfasst. Vor über 3,5 Jahren. Damals hatte ich mir nicht erträumt, nochmal ein Wunder genießen zu dürfen. Aber dieses Jahr, wurde unser zweiter Sohn geboren und ich sauge jeden Moment in mich auf.

5 Comments

  • Stephanie

    Ich kann nur bestätigen, dass sie so schnell groß werden. Mein kleiner ist schon 27 Jahre alt und 2 Meter groß!
    Ich arbeite in einer Kindertagesstätte und wundere mich imm über die Mütter, die ihre Kinder 8-10 Stunden täglich bei uns abgeben und dann doch nur 5 Stunden arbeiten. Die wissen nicht, was sie verpassen. Und vorbei ist vorbei!
    Danke für deinen schönen Artikel. Es gibt also doch noch Mütter, die ihre Kinder genießen.
    Ich wünsche dir noch viele kuschelige Momente mit deinem Baby.

    • Mamaleben

      Liebe Stephanie, vielen Dank für deine wunderschöne Rückmeldung, ich freue mich wirklich sehr darüber! Ich kann das auch nicht nachvollziehen und finde das für beide Parteien immer unendlich traurig. Selbstverständlich gibt es die Eltern, die einfach nicht anders können und auf einen Vollzeitjob angewiesen sind. Da können wir dankbar sein, für die Institution Kita. Aber wir meinen ja andere Ausgangssituationen. Schade für beide Seiten. Ich danke dir! Und ja, auch jetzt nach inzwischen 2,5 Jahren genieße ich mein Kind immer noch jeden Tag. Egal wie anstrengend es auch mal sein mag. <3

  • Elena

    Das stimmt allerdings! Diese Zeit oder diese Momente muss man echt geniessen. Und wie du gesagt hast:“gute Eltern erkennt man nicht an perfekt gemachten Haushalt „

    • Mamaleben

      Ganz lieben Dank! Auch das du dir die Zeit für diese Rückmeldung genommen hast. <3 Für mich ist es wundervoll, wenn ich hin und wieder mit Beiträgen bei euch ins Herz treffe. Genieß dein Baby und bis bald mal wieder!

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