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an meinen Sohn,  Persönliches

4 Jahre Einschlafbegleitung – ein Rückblick

„Einschlafbegleitung“, was soll das sein? Bevor ich Mama wurde, kannte ich viele Worte nicht, die im Alltag mit Baby oder Kleinkind dazugehören. 51bd88e02f6743eab1a06c998f7925e4Ein Baby in den Schlaf begleiten, solang es das möchte, auch wenn es irgendwann kein Baby mehr ist.

  • Einschlafbegleitung
  • Familienbett
  • Attachment Parenting
  • Baby Led Weaning
  • unerzogen leben (anders gemeint als du denkst!)
  • und viele Weitere

Wer blickt denn da noch durch? Nach vier Jahren mit Kind, bin ich angekommen im Dschungel der Begriffe und der Blase der Familien- und Mamablogger.

Heute möchte ich über das Thema  4 Jahre Einschlafbegleitung - ein Rückblick. #bedürfnisorientiert #baby #schwanger #kleinkind #achtsam

Einschlafbegleitung

für Babys und Kinder sprechen und wie es sich bei uns entwickelt hat. Nach fast vier Jahren, kann ich die zeitlichen Abläufe nicht mehr wieder wiedergeben, aber ich erinnere mich an verschiedene Phasen. Anfangs, noch als Säugling, hat das Baby tagsüber oft auf mir geschlafen. Abends legte ich es in sein Bettchen neben mir und in der Regel, schlief er schnell ein. Häufig sang ich ihm ein Lied und manchmal hielten wir auch Händchen, während er in den Schlaf schlummerte.

Leider hielt die Schlafphase nie lange an,

mein Sohn war fast 3 Jahre lang, wirklich ein schlechter Schläfer.

Wurde er später wach, nahm ich ihn meistens rüber zu uns, ins Familienbett. Es gab eine Zeit, da hat er abends direkt in unserem Bett geschlafen, gar nicht erst in seinem Bettchen. Da ich dann natürlich noch unruhiger schlief, kam irgendwann wieder die Phase, ihn in seinem Bettchen einschlafen zu lassen. Das bedeutete für mich doch etwas mehr Bewegungsfreiheit. Egal wie und wo er eingeschlafen ist, ich war immer bei ihm. Bis auf wenige Ausnahmen, war immer ich es, die ihn ins Bett brachte und in den Schlaf begleitete.

Einschlafbegleitung kann ganz unterschiedlich aussehen und aus verschiedenen Ritualen bestehen. Als mein Sohn etwas älter wurde, fingen wir an, Bücher anzuschauen, wieder etwas zu singen, kuscheln und darauf warten, dass er in den Schlaf findet. Oft war er unruhig und wühlte und es dauerte manchmal bis zu einer Stunde.

Rituale zum Einschlafen

Bei uns gab und gibt es keine feste „zu-Bett-geh-Zeit“. Aber es hat sich natürlich im Laufe der Zeit eingependelt, wann ich mal versuche, ihn zu Bett zu bringen. Bis heute, gehe ich meistens direkt mit ins Bett. Bis das Baby aka Kleinkind eingeschlafen ist, kann es schon mal etwas dauern. Als übermüdete Mutter kennen die meisten Frauen die Situation, wenn man mit einem Kind in einem dunklen Raum liegt, dauert es meist nicht lang, bis man selbst einschläft oder zumindest keine Lust mehr hat, wieder aufzustehen.

Wenn du weißt, dass du in der Nacht alle 1,5 – 2 Stunden geweckt wirst, bist du froh über jede Stunde, die du eher im Bett liegen kannst. So ging es mir zumindest.

Umso älter unser Sohn wurde, umso mehr veränderte sich die Einschlafbegleitung bzw. die Abend-Rituale zum Einschlafen. Die Bücher veränderten sich und an manchen Abenden merkte ich deutlich, wie er Dinge vom Tag verarbeitet, noch mehr wühlte und sich durchs Bett drehte. Gerade als mit 2 Jahren die Zeit in der Krippe begann. Mit ca. 2 – 2,5 Jahren versuchten wir auch zum ersten Mal, ihn in seinem Zimmer schlafen zu lassen, ihn in seinem Bettchen einschlafen zu lassen. Das funktionierte manchmal, aber eher schlecht als recht. Zumal er nachts seinen Wasserbecher nicht fand oder bis er zum ersten Mal wieder weinend aufgewacht ist.

Familienbett

Er leidet schon immer sehr unter so genannten Wachstumsschmerzen. Als er sehr klein war, konnte er sich nicht gut äußern. Irgendwann ab 2 Jahren, fing er an, auf seine Beine zu zeigen und noch heute, mit fast 4 Jahren, wacht er alle paar Wochen ein bis dreimal die Nacht weinend auf. Wir cremen, massieren, beruhigen und kuscheln.

Das alles geht nur, wenn wir gemeinsam im (Familien)Bett liegen. Es gab also eine kurze Zeit mit ca. 2 Jahren, die er in seinem Zimmer verbrachte, aber es waren nur wenige Wochen, dann zog er wieder in unser Bett. Er stand nachts nämlich auch nie allein auf und kam rüber gelaufen, sondern saß im Bett und rief nach mir.

Mit ca. 3 Jahren kam das Kinderbett weg und wir bauten ein großes Bett in seinem Zimmer auf. So war nun auch mehr Platz, dass Papa oder ich dort mal mit drinnen liegen und Bücher anschauen konnten.

Nach wie vor schlief er aber bei mir, im großen Elternbett ein. Wir gingen nach wie vor, gemeinsam ins Bett, sahen uns Pip & Posy Bücher zum 100 sten Mal an. Irgendwann dreht er sich um und schläft ein. Für einige Wochen, ich würde fast sagen, 2-3 Monate, haben wir ihn dann in sein Zimmer getragen und dort in sein neues Ikea Bett gelegt.

Inzwischen war er auch endlich weg, vom nächtlichen Wasser trinken und schlief tatsächlich die ersten Nächte durch. Für uns alle war das neu und so unglaublich erholsam. Die ersten Nächte wieder richtig schlafen.

Fernsehen oder Bücher

Im Spätsommer 2019, mit knapp 3,5 Jahren, erhielten wir die überraschende Nachricht, dass wir doch noch ein Baby erwarten dürfen. Fast zeitgleich kam wieder eine Phase des nächtlichen Weinens und er zog zurück ins große Bett.

So ist es bis heute geblieben. Die ganze Schwangerschaft über, gehen wir gemeinsam ins Bett. Die Einschlafbegleitung hat sich allerdings wieder etwas verändert.

Die Bücher sind zur Zeit uninteressant, dafür darf er abends „Ein Fall für die Erdmännchen – Jan & Henry“ schauen. Bekannt aus der Sesamstraße, haben sie eigene 12 Minuten Folgen bekommen, die bei YouTube zu finden sind. Es ist unterschiedlich, auch je nach Uhrzeit. Ist es nach 19 Uhr, gehe ich meist mit ins Bett. Möchte er jedoch schon mal früher zu Bett, guckt er inzwischen auch mal allein und ich kann mit meinem Mann im Wohnzimmer die Nachrichten schauen.

Und ja, unser Sohn guckt fernsehen für Kinder.

Selten ist es passiert, dass er dann auch mal allein eingeschlafen ist. Meistens ruft er irgendwann nach mir, aber das ist in Ordnung. Inzwischen kann auch Papa abends mal mit ihm kuscheln und danach begleite ich ihn wieder in den Schlaf.

Auch mit fast 4 Jahren und nach fast 4 Jahren Einschlafbegleitung, mache ich das gern. Denn diese Zeit ist unsere Zeit, exklusiv Zeit, Kuschel Zeit und sie wird irgendwann vorbei sein.

Mir ist bewusst, dass es Paare und Ansichten gibt, für die die Worte

4 Jahre Einschlafbegleitung meines Sohnes - ein Rückblick, kurz vor dem zweiten Baby. #achtsam #bedürfnisorientiert #baby #geburt #schwanger #schlaf #kleinkind

Bedürfnis orientiert (geborgen wachsen)

Fremdworte sind. Das ist schade. Natürlich geht es nicht nur um die Bedürfnisse der Kinder. Ich bin der Meinung, auch die Bedürfnisse der Mütter, der Eltern dürfen nicht verloren gehen. Auch ich bin manchmal an meine Grenzen gekommen und fertig mit den Nerven, wieder aus dem Bett aufgestanden. Dann musste mein Mann kurz übernehmen, ich einmal durchatmen und dann ging es wieder.

Die Phasen der Einschlafbegleitung können ganz unterschiedlich aussehen. Mal mit Büchern, mal mit Kuscheln, später vielleicht auch mal mit fernsehen? Mal ganz entspannt, mal völlig gestresst und übermüdet.

In wenigen Wochen kommt der kleine Bruder auf die Welt und so sehr sich der große Bruder auch freut, so sehr wird sich dessen Welt verändern. Wir lassen alles auf uns zukommen und werden für die Kinder da sein. Ein Weg wird sich schon finden.

Solang die Kinder es möchten und brauchen, werden wir sie in den Schlaf begleiten.

Nachtrag 2022

Der kleine Bruder ist inzwischen gute zwei Jahre alt und sein Schlafverhalten ist komplett anders. Schon als kleines Baby ließ er sich in sein Beistellbett ablegen und schlief mehrere Stunden durch. Er braucht weniger Körperkontakt und schläft prima in seinem Bett, aber immer noch mit im Schlafzimmer. So ist es wunderbar. Ich kann ihn als Kleinkind schlafen legen und er schläft inzwischen fast immer durch. Der Große kommt auch mit inzwischen 6 Jahren noch regelmäßig ins Familienbett und genießt es, bei uns zu sein.

Hier auf meinem Pinterest Board „Mamaleben“ findet ihr noch viele, weitere Beiträge von mir. Stöbert doch gern mal.

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